Herbst 2017



 TaDa,

heute einen kleinen Gruß aus der Vergangenheit ...

Im Alter von 3-5 hatte ich keine Idee, was ich mal machen möchte.
Es ging mir gut und ich verbrachte tolle Tage mit Großeltern und Eltern, meinem kleinen Bruder und natürlich im Kindergarten.
Ich wollte immer in die Kita gehen, auch wenn meine Eltern frei hatten und ausschlafen wollten. Ich wollte Mittagskind sein. Und? Ich durfte.

Meine Eltern haben mir alles ermöglicht, was in ihrem Einflussbereich lag. Heute erst erkenne ich auch in Episoden meines gegenwärtigen Alltages, wie viel ich durch sie gelernt habe. Sie haben mir quasi einige Werte mitgegeben, die sich erst im reifen Alter entpuppen ... von denen ich gar nicht wußte, dass ich sie habe. Wahnsinn.
Naja, ich habe sie mitgenommen und irgendwo in mir bewahrt und plötzlich floppen sie auf. Einfach so. Wie ein gut gelagerter Wein schmecken sie so aromatisch und vielschichtig, dass ich überrascht bin, woher das kommt - wie ich Dinge in mir finde, die ich nie in alten staubigen Flaschen der Vergangenheit vermutet hätte.

Was sind das für Werte? Ich entdecke neuerdings Kompetenzen im Bereich des Familienlebens. Dinge und Zusammenhänge über die ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht hatte, die sich jetzt wie selbstverständlich zeigen und ihren Weg bahnen. Ich agiere im Sinne einer Gruppe von Menschen, die sich familiär verbunden fühlen, obwohl ich gar nicht wirklich ihrer leiblichen Familie angehöre. Ich entdecke Stärken im Bereich Gemeinschaft, die ich bisher nicht lebte und plötzlich einfach genieße. Diese Erlebnisse im Hier und Jetzt erinnern mich an Erfahrungen in meiner Kindheit. Ich sehe mich als Kind und verstehe nachträglich Reaktionen meiner Eltern und bewundere ihre Vielseitigkeit in ihrer Elternrolle. Das hilft mir heute oft sehr, weil ich häufig impulsiv und aus einer Ich-Bezogenheit einer Eremitin agiere. Eine erlernte über 20 Jahre verfeinerte Technik, die mir in der Gemeinschaft mit meiner Folgefamilie wenig nützen kann.

Ich bin meinen Eltern neuerdings so unendlich dankbar und bewundere sie sehr, wie sie es geschafft haben mit mir so fair und fördernd umzugehen. Nachdenklich beäuge ich mein jüngeres Selbst, das sich einer Gemeinschaft zunehmend entzog und allein klar kommen wollte. Jetzt benötige und wünsche ich mir Kompetenzen für ein Leben in Gemeinschaft und finde sie unvermutet in meiner eigenen Geschichte. Ich bin in einer wirklich liebevollen Gemeinschaft aufgewachsen und durfte eine/r für alle, alle für eine/n in der täglichen Familienroutine aufsaugen. Ohne es zu merken, ging ich den absolut entgegengesetzten Weg im Alter von 16-36 um nun, Jahrzehnte später zu spüren, wie gut familiäre Gemeinschaft tut - wie sie mich nähert und explosionsartig weiter wachsen läßt.

Jetzt sind die ersten 40 Jahre meines Lebens mit Geschichten und Erfahrungen vorüber.

Es sind Jahrzehnte voller Liebe und Veränderungen.

Ich staune über so viel in mir, was ich fast vergessen hatte. Es ist Herbst. Zeit der Ernte. In den nächsten Tagen und Wochen werde ich gezielt nach meinen inneren Schätzen ausschau halten. Alte Flaschen vorsichtig entstauben. Ich werde bewusst langsam gehen und wahrnehmen, wer ich geworden bin.
Der Name Doreen bedeutet: "Gottes Geschenk an die Welt"
Das habe ich mal gelesen und belächelt.
Jetzt werde ich mich daran erinnern und dankbar Anerkennen üben, was ich kann, bin und sein will.

Vielleicht hast Du dazu auch Lust?

Ich sende Dir viel Energie für die Lust, Freude und Neugier auf Dich selbst und dein Sein.

Liebe Grüße
bis bald
Doreen

PS: Link des Tages ist meine neuste Entdeckung:
eine tolle Frau
Laura Malina Seiler:   https://lauraseiler.com/










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